Montag, 28. April 2008

Lochkamera - Pinhole

Es ist vollbracht. Der "pinhole day" ist vorüber. Mehr Informationen darüber findet man hier.

Weil's so spät geworden ist heute, war es nicht mehr möglich, im Freien entsprechende Versuche zu machen. Darum ist mein erstes pinhole-photo im Keller entstanden. Es zeigt den Vorraum/Aufenthaltsraum.


Wie schaute dabei meine "Kamera" aus?

Eine Schachtel im Ausmaß von rund 10 mal 20 cm und mit etwa 6 cm Tiefe. Dabei habe ich ein Rechteck rausgeschnitten. Über dieses Rechteck eine Alufolie geklebt und mit einer Stecknadel von der Nähmaschine ein 0,7 mm dickes Loch gemacht. Hier wird bei der nächsten "Kamera" sicherlich eine kleinere Nadel zum Einsatz kommen. Dies bedeutet zwar längere Belichtungszeiten aber ich denke mal auch noch schärfere Bilder.

Wenn meine nachträglichen Berechnungen stimmen, müsste meine Kamera eine Blende von rund f/85 haben.


Wie wurde belichtet und auf welchem Material?

Für die Aufnahme schätzte ich die Zeit und hielt mich an Angaben, die ich im Internet auf einer Seite gelesen hatte. Als Material verwendete ich Tetenal TT Speed aus Altbeständen. Sicherlich schon Jahrzehnte alt. Dies ist ein PE-Papier, neutralschwarz und glänzend. Das habe ich einfach in die Kamera gegeben und auf der Rückseite des Papiers habe ich einen etwa eineinhalb Zentimeter langen Klebestreifen zu einer Rolle geformt, sodass quasi ein doppelseitiges Klebeband entstand und das Papier einigermaßen plan in der Kamera aufliegt.

Die Kamera habe ich dann hingestellt, meinen Finger von der Öffnung genommen und fünfzehn Minuten gewartet.


Wie wurde entwickelt?

Mit Amaloco Profselekt AM 1001 als Entwickler, einem alten Stoppbad und Ilford Rapid
 Fixierer fixiert. Dies erfolgte wie in den jeweiligen Produktbeschreibungen angegeben.

Dann hatte ich ein seitenverkehrtes Negativpapier:



Was geschah dann?

Dieses seitenverkehrte Bild habe ich getrocknet. Damit ich nicht nur das Bild am Sonntag, dem 27. April 2008 gemacht habe, sondern alles fertig habe, benutzte ich zum Trocknen einen Fön. In einen Bilderrahmen habe ich dann ein unbelichtetes Fotopapier eingelegt, das getrocknete Bild verkehrt herum daraufgelegt. Und über die normale Lampe gehalten. Das ergab dann ein Positivbild:




Und was halte ich davon?

Bam oida! [*1]

Stören tu' ich mich ein ganz kleines bisschen daran, dass natürlich eine Entwicklung in Caffenol noch schöner gewesen wäre. Aber man kann ja nicht alles haben. Vielleicht gibt es einmal Physautotypie-Lochkamera-Bilder oder Cyanotypie-Lochkamera-Bilder von mir...

Das Bild gibt's auch hier zu sehen.
___
[*1] Man möchte es nicht glauben, aber ich habe in St. Lorenzen im Mürztal am 24. April 2008 tatsächlich echte "Krocha" gesehen. Die haben auch den seltsamen Tanz getanzt. Vorm geschlossenem Kastner&Öhler um etwa 21 Uhr. (Das wäre jetzt fast einen Blog-Eintrag wert, aber dafür fehlt mir grad echt der Geist....)

Samstag, 26. April 2008

Ich mag Zugfahren... oder Wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen.

Da sitz ich also in einem Abteil im Zug von Mürzzuschlag nach Wien. Steigen zwei Männer ein und machen es sich im Abteil bequem.

Einer der beiden steht auf und geht weg. Kommt nach kurzer Zeit zurück und meint: "Gibt keinen Speisewaggo, ich hab keinen gefunden."

Der andere nimmt den gedruckten Zugbegleiter, öffnet das Faltprospekt und sieht nach. Da kommt gerade der Schaffner mit fröhlicher Miene herein.

"Jemand zugestiegen. Fahrkarten bitte!"

Nach dem Herzeigen der Fahrkarten meint einer der beiden in etwas gebrochenem Deutsch "Gibt es keinen Speisewagen in dem Zug?"
"Nein."
"Ach, wir dachten, denn im Zugbegleiter steht, dass es einen geben würde."
"Ja, was glauben sie? Das Papier ist Monate alt, dass kann sich stündlich ändern im laufenden Betrieb. Wiederschauen."

Und weg war er der Schaffner.

Wieder sind drei Kunden der österreichischen Bundesbahnen staunend zurückgeblieben.