Montag, 26. November 2007

Pangasius - Improversion

Warum der seltsame Titel? Improversion? Was soll denn das sein? Naja, die Improvisions-Version von einem vietnamesischem Rezept aus der Region des Mekong-Deltas (aufmerksame Leser wissen, worum's geht). Was denn, was denn? Nicht an Rezepten interessiert. Na dann gleich mal los, die Meinung ändern:

Das hier Vorgeschlagene ist an und für sich auch für VegetarierInnen geeignet, sofern sie Austern und Fisch mögen. Und scharf wird das Ganze. Jawohl!

Pangasius - vietnameische Version mit Impro-Einflüssen

Zutaten:
  • 400 g Pangasius-Filet
  • eine Zwiebel
  • Knoblauch (halbes Stück oder eben 4 Zehen)
  • 2 Stangen Zitronengras
  • 2 Chilischoten
  • Öl
  • Austern-Sauce [*1]
  • Pfeffer, Salz

  • [*1] Wer's schafft, Austern-Sauce oder Fisch-Sauce ohne Konservierungsmittel zu ergattern, der darf dieses Rezept getrost der Kategorie "Ohne Zusatzstoffe" zuordnen.
Zubereitung:

Fischfilets waschen und durch Abtupfen mit Küchenpapier trocknen. Eine Marinade herstellen aus der Zwiebel, dem Knoblauch, dem Zitronengras, den Chilischoten, Öl und der Austern-Sauce herstellen. Die Marinade salzen und pfeffern. Bei der oben angegebener Menge Fisch etwa acht Esslöffel von der Austernsauce verwenden. Salz, Pfeffer und Öl jeweils rund vier Teelöffel. Die Zutaten für die Marinade müssen natürlich sehr klein geschnitten werden.

Dann lässt man den Fisch eine halbe Stunde in der Marinade stehen. Gemeinsam mit der Marinade kommt alles gemeinsam dann auf ein Backpapier, wird eingerollt und wird dann auf ein Backblech gelegt und ins vorgeheizte Rohr für etwas weniger als eine halbe Stunde gestellt. Spannend dabei ist, dass das von mir verwendete Backpapier tatsächlich dicht gehalten hat.




Das Rezept gibt's übrigens mehrfach im Internet, ich hab leider vergessen, wo ich's genau her hab. Aber mangels einiger Zutaten ist das sowieso eine stark abgeänderte Variante. Darum "Pangasius - Improversion". Im Rezept, von dem ich „abgeguckt“ habe, handelte es sich nicht um Austern-Sauce sondern um Nuoc mam, einer Fischsauce. Weiters wurde mit frischen Chili-Schoten gearbeitet. Und zum Einwickeln wurde ein Bananenblatt oder eine Alufolie vorgeschlagen. Dann sind dort vollständig andere Mengenangaben genannt. Und überhaupt haben die dann noch Zucker dazugetan...

Als Beilage empfehle ich Reis. Zum Trinken kann man Ingwer-Tee benutzen. Einfach einen Zentimter Ingwerwurzel pro halben Liter abschneiden und mit kochend heißem Wasser übergiesen. Voila.

Tja, das war's dann auch schon wieder. Mahlzeit.

Montag, 12. November 2007

Dark Prague

Die andere Seite von Prag findet sich dann in ein paar Tagen dort: flickr. Und gleich vorweg möchte ich feststellen, dass mir Prag gefallen hat. Nicht, dass durch die ersten Bilder der falsche Eindruck entsteht. Mir hat Prag gefallen (bis zu meiner kleinen Unpässlichkeit) und es war sehr angenehm, wieder mal "rauszukommen". Aber das hier muss auch sein.

Darum weise sich aus, wer kann: Diese Bilder sind nur Ausschnitte aus dem, was man auf der Karlsbrücke mitten in Prag zu sehen bekommt. Besonders spannend, dass kaum jemand von den abgebildeten Personen dort auch noch persönlich anzufinden ist. Stellt sich die Frage, inwiefern man sich vertreten lassen kann. Das Argument, das die Bilder vielleicht alt seien und man ja auf älteren Bildern viel jünger aussieht, kann hier wohl nicht geltend gemacht werden. Teils standen da auf der Brücke Mädels und Burschen rum, die bestenfalls ihr bestes Alter erreicht haben (und das liegt bekanntlicherweise im Jahr 2007 bei etwa neunundzwanzig Jahren plus minus vier), aber niemals so alt waren, wie auf den Fotos der Ausweise. Dort dorfte ich interessanterweise auch nicht fotografieren bzw. es war den Künstlern und Künstlerinnen (oder soll man eher den Terminus Verkäufer anstelle von Künstler verwenden?) nicht ganz recht. Mich persönlich würde noch der Tagesumsatz der pickpockets auf dieser Brücke interessieren. Vielleicht ist's ja nur ein Gerücht und es passiert dort gar nichts, wenn man die Anzahl der Personen mit einkalkuliert, die da mehr oder weniger ziellos auf der Brücke umherstehen und -laufen. Persönlich beklaut wurde ich, und das muss nun auch mal in aller Deutlichkeit gesagt werden, meiner Gegenstände und Wertsachen selten im Ausland, sondern eher im Inland.

The "dark side of prague" kann man aber auch vorfinden. Als erstes muss man sich einmal klarmachen: Das hier ist nicht Sylt. Und von der Steiermark sind wir auch meilenweit weg. Also fehlt's an persönlicher Stadtkenntnis und man verlasse sich auf die im Reiseführer vorgeschlagenen Routen. Deren drei sind wir abmarschiert und was konnte man da vorfinden? Nichts besonderes. Die schöneren Sachen (siehe flickr) haben wir selbst entdeckt.

Und was war nun auf den drei vorgeschlagenene "Walks" zu finden? Zerfallene Einkaufshallen, verlassene U-Bahnstationen, Feiertagsarbeit, Verkehrserziehung mit einfachsten Mitteln, versperrte Durchgänge mit Videoüberwachung, Graffiti, ungepflegte Gehwege, Radwege mit Stufen, verlassene Gebäude, Deals, abgebröckelte Fassaden, ... Aber seht selbst:



Drum empfiehlt sich, die Stadt einfach anzusehen und auf den Reiseführer nicht allzuviel Wert zu legen.

So long, Wolfgong